Europäische Medienkonzerne verklagen Google wegen Werbepraktiken auf 2.3 Milliarden US-Dollar

GOOGLE-BÜRO

E. Haines

Google, der zu Alphabet gehörende Online-Suchriese, steht vor einer massiven rechtlichen Herausforderung durch 32 europäische Medienkonzerne, die eine Klage gegen das Unternehmen auf 2.3 Milliarden US-Dollar eingereicht haben.

Die Medienkonzerne, zu denen Axel Springer und Schibsted gehören, behaupten, dass Google ihre Einnahmen geschädigt habe, indem es einen weniger wettbewerbsintensiven Markt im Bereich der digitalen Werbung geschaffen habe.

Worum geht es in der Klage?

Die Klage, die am Mittwoch bei einem niederländischen Gericht eingereicht wurde, wirft Google vor, seine marktbeherrschende Stellung auf dem Markt für digitale Werbung zu missbrauchen, wo das Unternehmen sowohl als Verkäufer als auch als Käufer von Online-Anzeigen auftritt.

Die Mediengruppen behaupten, Google habe seine Macht genutzt, um seine Dienste zu bevorzugen, Preise zu manipulieren und den Zugang seiner Konkurrenten zu Daten und Technologie einzuschränken.

Die Medienkonzerne sagen, dass sie durch die Praktiken von Google erhebliche Verluste erlitten hätten und dass sie bei einem fairen und transparenten Markt mehr Werbeeinnahmen hätten erzielen und weniger Gebühren für Ad-Tech-Dienste zahlen können.

Was sind die Beweise für die Klage?

Zur Stützung ihrer Klage führen die Medienkonzerne mehrere Beweisquellen an, darunter die 220-Millionen-Euro-Strafe der französischen Wettbewerbsbehörde gegen Google wegen seines Ad-Tech-Geschäfts im Jahr 2021 sowie die Vorwürfe der Europäischen Kommission im vergangenen Jahr.

Die französische Regulierungsbehörde stellte fest, dass Google seinen Ad-Server und Ad-Exchange begünstigt und den Interessen von Publishern und anderen Ad-Tech-Anbietern geschadet hat. Die Europäische Kommission warf Google vor, die Fähigkeit Dritter-Websites einzuschränken, Anzeigen von Google-Konkurrenten anzuzeigen.

Die Medienkonzerne verweisen zudem auf eigene Erfahrungen und Daten, die zeigen, dass Google eine marktbeherrschende Stellung im digitalen Werbemarkt innehat und seine Macht zum Schaden ihrer Unternehmen genutzt hat.

Den Medienkonzernen zufolge kontrolliert Google mehr als 90 % des Suchmaschinenmarktes, mehr als 80 % des Online-Videomarkts und mehr als 50 % des Display-Werbemarkts in Europa.

Die Medienkonzerne sagen, dass Google seine Kontrolle über diese Märkte ausgenutzt habe, um unfaire Geschäftsbedingungen durchzusetzen, überhöhte Gebühren zu erheben und die Auswahl und Qualität der Anzeigen für Verbraucher und Verlage einzuschränken.

Wie hat Google auf die Klage reagiert?

Google hat die Klage als „spekulativ und opportunistisch“ abgetan und erklärt, man arbeite konstruktiv mit Verlagen in ganz Europa zusammen.

Google sagte, dass seine Werbetools in Zusammenarbeit mit Publishern angepasst und weiterentwickelt werden und dass es ihnen verschiedene Optionen und Vorteile bietet, wie z. B. höhere Einnahmen, niedrigere Kosten und mehr Kontrolle über ihre Anzeigen.

Google erklärte außerdem, dass es mit den Kartellvorwürfen der EU gegen sein Ad-Tech-Geschäft nicht einverstanden sei und sich gegen die Vorwürfe wehren werde.

Welche Auswirkungen hat die Klage?

Die Klage stellt eine der größten rechtlichen Herausforderungen für Google in Europa dar und könnte erhebliche Auswirkungen auf die digitale Werbebranche und die Online-Medienlandschaft haben. Sollten die Medienkonzerne die Klage gewinnen, könnte Google gezwungen sein, einen hohen Schadensersatz zu zahlen und seine Ad-Tech-Praktiken zu ändern, um den Wettbewerbsregeln zu entsprechen.

Dies könnte mehr Möglichkeiten und Auswahlmöglichkeiten für Verlage und Werbetreibende schaffen und die Qualität und Vielfalt der Online-Inhalte für Verbraucher verbessern. Der Klage könnte jedoch auch ein langer und komplexer Rechtsweg bevorstehen und Google könnte gegen die Entscheidung Berufung einlegen oder eine Einigung mit den Medienkonzernen erzielen.

Der Ausgang der Klage ist ungewiss, zeigt aber die wachsende Unzufriedenheit und den wachsenden Widerstand des europäischen Mediensektors gegen die Dominanz und den Einfluss von Google.

Die Klage von 32 europäischen Medienkonzernen gegen Google stellt eine der größten rechtlichen Herausforderungen für Google in Europa dar und könnte erhebliche Auswirkungen auf die digitale Werbebranche und die Online-Medienlandschaft haben. Die Klage basiert auf dem Vorwurf, Google habe seine marktbeherrschende Stellung im digitalen Werbemarkt missbraucht und den Einnahmen und Interessen der Medienkonzerne geschadet.

Google hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, dass man konstruktiv mit Verlagen in ganz Europa zusammenarbeite. Der Ausgang der Klage ist ungewiss, zeigt aber die wachsende Unzufriedenheit und den wachsenden Widerstand des europäischen Mediensektors gegen die Dominanz und den Einfluss von Google.

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